Kastanien sind sehr vielseitige Früchte
Viele Kinder freuen sich auf die Kastanienzeit, weil sie es lieben, Kastanien zu sammeln. Man kann sehr viel mit ihnen machen – einiges zählen wir hier auf.
1. Basteln:
Sehr beliebt sind Kastanienmännchen. Dafür benötigt man nur Kastanien und Zahnstocher. Zudem kann man die Früchte anmalen, zum Beispiel als Kürbis oder Spinne. Diese können als herbstliche Tisch- oder Halloween-Dekoration verwendet werden. Wir selbst basteln sehr gerne mit Kastanien. Unser Favorit sind Kastanien-Spinnen im Netz. Man braucht nur eine Kastanie, zwei schwarze Pfeifenputzer, zwei Wackelaugen, sechs Zahnstocher, hellen Wollfaden (für das Netz) und Schere und Kleber. Zudem benötigst du einen Kastanienbohrer, den du in vielen Bastelläden besorgen kannst. Hier ist eine Bastelanleitung sowie weitere Bastelideen:
Viel Spaß!

2. Sammeln:
Falls du einen Kastanienbaum in der Nähe kennst, kannst du dort von Ende September bis Mitte November Kastanien auflesen. Dabei gibt es einiges zu beachten: Pflücke Kastanien niemals direkt vom Baum, sondern nimm die Kastanien, die bereits auf dem Boden liegen. Pflückst du sie vom Baum, sind die Kastanien meist noch nicht reif, denn sie fallen erst vom Baum, wenn sie reif sind. Nach einiger Zeit, wenn du die Kastanien nicht mehr brauchst, kannst du sie in den Wald legen. Dort können sie dann von Rehen gefressen werden.

3. Essen:
Vorsicht, die meisten Kastanienarten sind giftig! Die Art, die man ohne Vorsicht genießen kann, ist die Esskastanie. Besonders in der Pfalz kann man diese finden. Reife Esskastanien sollten immer gleichmäßig braun sein. Weiß gefleckte Kastanien dagegen sind unreif. Zu Hause können sie noch nachreifen. Bevor du Kastanien zubereitest, musst du sie auf Würmer testen. Dazu legst du sie ins Wasser. Die befallenen bleiben oben, während die anderen sinken. Unten sieht man ein Bild mit Esskastanien.

Rezept für eine Südtiroler Maronensuppe (vegetarisch):
Maronen und Esskastanien sind nicht dasselbe. Maronen sind eine Weiterentwicklung der Esskastanien, dadurch sind sie ein wenig größer und süßer und haben somit mehr Aroma als die Esskastanie. Ein weiterer Unterschied ist, dass sich Esskastanien besser schälen lassen. Bevor du mit der Suppe beginnst, musst du, wenn du die Esskastanien selber gesammelt hast, sie auf Würmer testen (wie oben beschrieben).
Zutaten:
- 500 g vorgekochte Maronen
- 1 Zwiebel (mittelgroß), gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 Stange Sellerie, gewürfelt
- 1 Möhre, gewürfelt
- 750 ml Gemüsebrühe (Sorte egal, Hauptsache sie schmeckt dir)
- 200 ml Sahne
- 2 Esslöffel Butter
- Salz und Pfeffer (die Menge kannst du entscheiden, je nach Geschmack)
- 1 Prise Muskatnuss (gehört eigentlich zum Rezept dazu, kann aber je nach Bedarf weggelassen werden – verleiht der Suppe einen besonderen Geschmack
Zum Garnieren (optional – entscheide nach Geschmack):
- Frischer Thymian oder Petersilie (gefallen dir andere Kräuter, gehen diese auch)
- Etwas Sahne
- Croutons oder Backerbsen
- Weitere Toppings nach Bedarf
Zubereitung :
Zuerst schmilzt du in einem großen Topf die Butter und dünstest darin die Zwiebel glasig. Dann fügst du Karotte, Sellerie und Knoblauch hinzu und dünstest solange alles weiter, bis es weich ist. Füge nun die vorgekochten Maronen hinzu und dünste diese kurz mit. Nun musst du die Brühe hinzufügen und anschließend auf mittlerer Hitze (das bedeutet wenn man eine Platte zum Beispiel von 1 bis 5 schalten kann, nimmst du dann 3, eine genaue Gradanzahl gibt es also nicht) ca. 20 – 25 Minuten köcheln lassen (Geheimtipp: Bringe die Brühe davor zum Kochen und lasse sie danach erst köcheln). Jetzt kannst du die Suppe vom Herd nehmen. Als weiteren Schritt pürierst du die Suppe, bis sie eine cremige Konsistenz hat. Pürieren kann ganz schön schwierig und auch gefährlich sein. Lasse dir, wenn du ein Kind bist oder noch unerfahren mit einem Pürierstab, unbedingt von von einem erfahrenen Erwachsene helfen. Achte beim Pürieren darauf, dass du den Stab immer in Bewegung hältst, sonst spritzt es. Anschließend fügst du Sahne hinzu. Dann rührst du einmal ordentlich um. Als Nächstes schmeckst du die Suppe mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss ab. Du kannst auch andere Gewürze hinzufügen. Als vorletzten Schritt gibst du die Maronensuppe (Achtung, heiß!) in Schüsseln und kannst sie servieren. Zu guter Letzt kannst du die Suppe noch mit Toppings deiner Wahl garnieren.
Ich hoffe, dass euch die Suppe schmeckt. Wie gesagt könnt ihr die Zutaten variieren. Eigentlich gehört in die Suppe traditionell auch noch Weißwein, diesen kann man aber weglassen. Zudem kannst du die Suppe auch mit gebratenen Speckwürfeln und anstatt mit Gemüsebrühe mit Hühnerbrühe zubereiten – dann ist sie aber nicht mehr vegetarisch.

Es gibt verschiedene Kastanienarten:
1. Chinesische Kastanie
- Frucht: essbare, süße Frucht, die zwischen August, September und Oktober Saison hat.
- Aussehen: weiße ährenförmige Blüten, grüne lanzettlich zugespitzte Blätter mit gesägtem Rand
- Ordnung: Buchenartige
- Familie: Buchengewächse
- Gattung: Kastanien
- Standort: sonnig bis Halbschatten auf durchlässigem normalem Boden
- Höhe: 1 – 12 Meter
- Temperatur: bis –28 Grad
- Besonderheit: winterhart, lange Blütezeit, essbar und Lebensraum für Bienen
2. Japanische Kastanie
- Frucht: essbar
- Aussehen: weiße Blüten in Kätzchen Form, grüne wechselständige, längliche und gesägte Blätter
- Ordnung: Buchenartige
- Familie: Buchengewächse
- Gattung: Kastanien
- Standort: sonniger Standort mit durchlässigem bis normalem Boden
- Höhe: 10 – 15 Meter
- Temperatur: bis –34 Grad
- Besonderheiten: winterhart, essbar, Lebensraum für Bienen, für uns ein außergewöhnliches Aussehen

Kastanien sind bedroht:
Die Miniermotte schadet den Bäumen, indem sie sie schwächt. Sie befällt die Bäume und ihre gefräßigen Larven zerstören die Kastanienblätter. Dadurch welken diese sehr schnell und die verwelkten Blätter hindern die Bäume an der energieliefernden Fotosynthese. Auf Dauer sind sie dadurch anfälliger für andere Bedrohungen.
Aber was können wir tun, um den Kastanien zu helfen?
Wenn man den Befall mit Miniermotten verringern möchte, hilft es, gründlich das Laub aufzusammeln. Allerdings sollte man die Blätter abtransportieren, sonst schlüpft der Falter aus den Larven auf den Blättern.
Man kann mit Kastanien sehr viel machen und es macht viel Spaß, sie zu sammeln!

Quellen:
https://www.naturadb.de/pflanzen/castanea-mollissima/
https://www.pursuedtirol.com/de/ueber-uns/genussmagazin/suedtiroler-rezepte/maronensuppe
https://de.wikipedia.org/wiki/Kastanien
Bilder: Frida Stegmann
Sehr umfassender und kreativer Artikel! Toll! Da bleiben keine Fragen offen 😊.
Das Rezept muss ich ausprobieren!
Ich finde, ihr habt da einen ganz tollen Artikel geschrieben. Er ist so vielfältig mit z.B. einer Bastelanleitung, einem Rezept und den verschiedenen Arten. Sehr cool!
Ich wusste gar nicht, dass es eine chinesische Kastanie gibt. Noch eine Frage: Gibt es noch andere außer chinesische und japanische?
Ich habe den Artikel mit großem Interesse gelesen! Weiter so!