Ich nehme ein Glas in die Hand
Der Geruch ätzt sich in meine Nase
Ich schaue aus meinem Fenster
Der Himmel grau
Ich schließe meine Augen
Das Glas an meinen Lippen
Die Zeit vergeht mit jedem Wimpernschlag
Von Morgen zu Abend
Von Schnee zu Sonnenschein
Ich sitze auf meinem Bett
Mein Computer offen vor mir
Welcher Tag ist heute?
Sprechen nur bei Knopfdruck
Mein Name leuchtet gelb
„Welcher Tag ist heute?“
Worte fallen, ich hör‘ nicht zu
Meine Augen fliegen über den Bildschirm
Was ist passiert?
Wo ist die Zeit hin?
Ich muss meine Augen schließen
Mein Kopf hämmert
War es der Computer,
Vielleicht mein Getränk,
Oder bin es nur ich?
Die Farben schwimmen vor meinen Augen
Hinter meinem Fenster, ein getrübter Regenbogen
Vom hellsten Blau zu feurigem Orange
Wieviel Zeit verging?
Warum ist es ohne mich gegangen?
Ich versuche es einzufangen
Doch die Farben fehlen mir
Sie passen einfach nicht
Ich hebe meine Hände
Sie sind befleckt
Und doch mach ich weiter
Ich schaue runter
Der Alkohol spiegelt ein Gesicht
Bin ich das?
Foto: Ben Mehner
Tolles Gedicht! Darüber könnte man auch ein schönes Buch oder eine kurze Geschichte schreiben. Weiter so !