Der Riese der Eiszeit trotzte extremer Kälte
In diesem Artikel geht es um… das Mammut! Viele wissen vermutlich, was ein Mammut ist. Aber so ganz genau…? Sein lateinischer Name lautet Mammuthus primigenius. Das Mammut gehört zu den Säugetieren und kann 5 bis 15 Tonnen schwer und bis zu vier Meter lang werden. Die Nahrung des Pflanzenfressers (Herbivore) besteht aus Gräsern, Blättern und anderem Pflanzenmaterial. Wissenschaftler vermuten, dass Mammuts den ganzen Tag mit der Nahrungssuche beschäftigt waren. Ein Mammut konnte 40 bis 70 Jahre alt werden. Erkennen konnte man es an seinen etwa zwei Meter langen Stoßzähnen und dem wolligen, dichten Fell. Es war tagaktiv. Ein männliches und ein weibliches Mammut bekamen meistens ein Jungtier.
Mammuts zogen als Herde durch Kältesteppen, auch Tundra genannt. Natürliche Feinde hatten sie nicht. Das Einzige, wovor ein Mammut Angst haben musste, war die Tötung durch den Menschen. Dieser war auch größtenteils für das Aussterben des Mammuts verantwortlich. Eigentlich lebte das Mammut in Sibirien, aber mit der Zeit verbreitete es sich vermehrt in Nordamerika, Europa und Nordasien. Das heißt, da wo du gerade bist, könnte auch mal ein Mammut gestanden und gefressen haben. Verrückt, oder?
Das wohl bekannteste Mammut ist Manni aus dem Film „Ice Age“, mit seiner Tochter Peaches und deren Mutter Ellie. Das Mammut gibt es aber nicht nur in Geschichten. Sehen kann man es zum Beispiel in Museen. Da das Mammut, wenn es natürlichen Todes starb, einfach von Eis überdeckt wurde, blieb sein Körper mitsamt Fell, Stoßzähnen und Knochen erhalten. Das Eis fror die Körperteile ein und schützte sie dadurch Tausende von Jahren vor Wind, Regen und Sonne. Archäologen fanden sie bei Ausgrabungen. Das erste Mammut fand man, laut der Dokumentierung, 1577 beim Kloster Reigen im luzernischen Wiggertal in der Schweiz. Angucken kann man sich solche Riesen zum Beispiel im Museum in Wilnsdorf (Kreis Siegen-Wittgenstein).
Bis zu fünf Meter lange Stoßzähne
Das Mammut umfasst eine Gattung mit mehreren Arten von Elefanten, die in einem Zeitraum von etwa 5,7 Millionen Jahren v. Chr. bis etwa 4000 Jahre v. Chr. die Erde bevölkerten. Die Überreste der ältesten Mammuts, die je gefunden wurden, stammen aus der Zeit von vor etwa vier Millionen Jahren. Im Laufe der Erdgeschichte existierten insgesamt fünf verschiedene Arten des Mammuts. Mit einer Schulterhöhe von etwa 5 Metern gilt der Südelefant als die größte und gleichzeitig älteste Mammut-Art. Alleine seine Stoßzähne waren vier Meter lang! Der Südelefant stammte ursprünglich aus Afrika, nach langen Wanderungen gelangte er jedoch vor etwa 1,5 Millionen Jahren auch nach Eurasien und später nach Nordamerika. Diese frühe Art wurde vor etwa 750.000 Jahren vom Steppenmammut abgelöst, das vermutlich ein direkter Nachfahre des Südelefanten war. Das Steppenmammut war nur unwesentlich kleiner, besaß bis zu fünf Meter lange Stoßzähne und konnte ein Gewicht von bis zu zehn Tonnen auf die Waage bringen! Im Gegensatz zum Südelefanten hatte es eine dichte Behaarung. Dadurch war es perfekt an die rauen Wetterbedingungen des Nordens angepasst. Das Wollhaarmammut bevölkerte weite Teile Sibiriens und gelangte über die sogenannte Bering-Landbrücke auch nach Nordamerika. Kälte und Schnee konnten ihm wegen des dichten Fells und der ausgeprägten Unterwolle nichts anhaben. Gleichzeitig entwickelte sich das ebenfalls vom Südelefant abstammende, etwas kleinere, jedoch mit noch längeren Stoßzähnen ausgestattete Präriemammut. Das Wollhaarmammut starb erst vor 4000 Jahren aus und lebte daher zeitgleich mit den ersten Menschen, die es intensiv jagten. Als die kleinste Art gilt das in Kalifornien beheimatete Zwergmammut, das Schulterhöhen von maximal 1,8 Metern erreichte. Eine kleine Population überlebte auf einer sibirischen Insel und starb ebenfalls erst vor 4000 Jahren aus.
Da das Mammut nur einen ganz kleinen Schwanz und winzige Ohren hatte, konnten diese Körperteile schon einmal nicht erfrieren. Leider werden Mammuts häufig fälschlicherweise mit Schwanz und Ohren dargestellt. Weibliche Mammuts und ihre Kälber lebten in Herden zusammen, die von einer Leitkuh angeführt wurden. Die Bullen lebten als Einzelgänger und gesellten sich nur in der Paarungszeit zu den Kuhherden. Wissenschaftler vermuten, dass sowohl die Verfolgung durch den Menschen in der Steinzeit als auch die Klimaschwankungen dazu führten, dass die Mammuts schließlich ausstarben.
Quellen:
https://www.biologie-schule.de/mammut-steckbrief.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Mammute
Foto: Mammutknochen aus privater Sammlung von H.J. Baron